Ein Duales System, mit einer intensiven Verzahnung von Wissen und dessen Anwendung, wie es in Deutschland praktiziert wird, gibt es in China nicht.
Als Folge fehlt ein solider Mittelbau an gut ausgebildeten Fachkräften, der eine Brücke zwischen den Billigarbeitern und den Akademikern schlägt.
Chinas Bildungssystem orientiert sich gegenwärtig stark an amerikanischen und traditionellen Einflüssen. Während die Universitätsausbildung mit großem Eifer umgestaltet und angepasst wird, bleiben Mängel in der praktischen und fachbezogenen Berufsausbildung bestehen.
Um diesen Zustand zu verändern und die Ausbildung attraktiver zu machen, beobachten chinesische Bildungsexperten weltweit, wie Facharbeiter besser auf berufliche Herausforderungen vorbereitet werden können und haben die Vorteile des deutschen Systems entdeckt. Neben der direkten Ausbildung sind Methodentransfer und Lehrerfortbildung wichtige Ziele in der sich entwickelnden Zusammenarbeit mit Deutschland.
Das duale Berufsbildungssystem war und ist der Kern des deutschen Wirtschaftserfolgs und ein internationales Alleinstellungsmerkmal. Ist es auch eine Option für China die Lücke bei mittleren Fach- und Führungskräften zu schließen und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern?